Badische Zeitung: Alles schon erlebt? Warum die Polen leicht lethargisch ins neue Jahr gehen!
Datum: Donnerstag, dem 02. Januar 2014
Thema: Polen News


Freiburg (ots) - Mit einem "Jakos to bedzie", "Es wird schon irgendwie werden", sprechen sich Polen von klein auf Mut zu.

Auch das Vertrauen zu Gott und den vielen Heiligen, die man jederzeit um ein kleines Wunder bitten kann, ist groß.

Wenn dann am Ende das Unmögliche wieder einmal möglich wurde, blitzt vielen Polen der Schalk aus den Augen. "Polak potrafi!", "Ein Pole schafft das!", triumphieren sie.

Doch in den vergangenen Wochen und Monaten hat sich die Stimmung vieler Polen verdüstert. Ohne großen Enthusiasmus starten sie ins Jahr 2014.

Zwar stehen ein paar historisch wichtige Jahrestage an, die man routiniert feiern wird. Dann die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II, außerdem EU- und Kommunalwahlen.

Hübsch und nett, aber faszinierender waren die erste Mondlandung, Dolly, das erste geklonte Schaf und auch 1989 die ersten freien Wahlen nach knapp 50 Jahren Kommunismus.

Das Krakauer liberalkatholische Magazin Tygodnik Powszechny diagnostiziert daher bei den Polen eine bislang unbekannte "No Future"-Lethargie. Viele hätten das Gefühl, seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts bereits in der Zukunft zu leben.

Die polnische Kultur - Film, Musik, Literatur - komme ohne Zukunftsvisionen aus. Politiker machten Reformen wieder rückgängig.

Viele Polen hätten ihre Konsumbedürfnisse nach Smartphones, Computern und neuen Autos bereits erfüllt und erwarteten von der Zukunft nichts anderes als die Wiederholung des ewig Gleichen.

Kein Wunder, dass Boguslaw Chrabota, Chefredakteur der konservativen Zeitung Rzeczpospolita, Angst vor dem kommenden Jahr hat: Ihm geht der Wandel zu langsam. Ohne Ideen für Innovationen werde es in Polen nur ein minimales Wachstum geben.

Die Gleichgültigkeit vieler Polen könnte sich 2015, wenn Parlamentswahlen anstehen, zu einer realen Gefahr für Polens Demokratie auswachsen.

Das Tygodnik Powszechny rät seinen Lesern nun, die Sinnfrage des Lebens neu zu stellen: "Träumt wieder mehr! Und lebt dann Euren Traum!"

Ein Unterm Strich von Gabriele Lesser

Pressekontakt:

Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0
redaktion@badische-zeitung.de

Zitiert aus presseportal.de von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

Weitere Politik & Parteien News & Infos auf http://www.parteien-news.de


Freiburg (ots) - Mit einem "Jakos to bedzie", "Es wird schon irgendwie werden", sprechen sich Polen von klein auf Mut zu.

Auch das Vertrauen zu Gott und den vielen Heiligen, die man jederzeit um ein kleines Wunder bitten kann, ist groß.

Wenn dann am Ende das Unmögliche wieder einmal möglich wurde, blitzt vielen Polen der Schalk aus den Augen. "Polak potrafi!", "Ein Pole schafft das!", triumphieren sie.

Doch in den vergangenen Wochen und Monaten hat sich die Stimmung vieler Polen verdüstert. Ohne großen Enthusiasmus starten sie ins Jahr 2014.

Zwar stehen ein paar historisch wichtige Jahrestage an, die man routiniert feiern wird. Dann die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II, außerdem EU- und Kommunalwahlen.

Hübsch und nett, aber faszinierender waren die erste Mondlandung, Dolly, das erste geklonte Schaf und auch 1989 die ersten freien Wahlen nach knapp 50 Jahren Kommunismus.

Das Krakauer liberalkatholische Magazin Tygodnik Powszechny diagnostiziert daher bei den Polen eine bislang unbekannte "No Future"-Lethargie. Viele hätten das Gefühl, seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts bereits in der Zukunft zu leben.

Die polnische Kultur - Film, Musik, Literatur - komme ohne Zukunftsvisionen aus. Politiker machten Reformen wieder rückgängig.

Viele Polen hätten ihre Konsumbedürfnisse nach Smartphones, Computern und neuen Autos bereits erfüllt und erwarteten von der Zukunft nichts anderes als die Wiederholung des ewig Gleichen.

Kein Wunder, dass Boguslaw Chrabota, Chefredakteur der konservativen Zeitung Rzeczpospolita, Angst vor dem kommenden Jahr hat: Ihm geht der Wandel zu langsam. Ohne Ideen für Innovationen werde es in Polen nur ein minimales Wachstum geben.

Die Gleichgültigkeit vieler Polen könnte sich 2015, wenn Parlamentswahlen anstehen, zu einer realen Gefahr für Polens Demokratie auswachsen.

Das Tygodnik Powszechny rät seinen Lesern nun, die Sinnfrage des Lebens neu zu stellen: "Träumt wieder mehr! Und lebt dann Euren Traum!"

Ein Unterm Strich von Gabriele Lesser

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